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Eden ED 10x42 Fernglas| Expert Review von Folkert de Boer

Ich hatte das neue Eden ED mit einiger Spannung erwartet. Das aktuelle Eden XP ist ein Fernglas, das ich schon vielen Leuten empfohlen habe. Für mich ein sehr gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis in Verbindung mit dem guten Service. Ich war daher sehr neugierig, ob das neue ED da mithalten kann.

Eindrücke

Um ehrlich zu sein, war ich von dem Eden ED nicht sofort beeindruckt, als es aus der Verpackung kam, aber mein Interesse war dennoch sofort geweckt. Das Fernglas ist kompakt, mit einem markanten grünen Ring hinten auf dem Fokussierrad, und das Relief des Gummigehäuses ist anders.

Meine Frau beschrieb es recht treffend als „nicht gerade modern, aber schön grün”. Was mich betrifft, so ist es ein Fall von „spezieller Geschmack”, aber ich habe das Aussehen des Eden mit der Zeit immer mehr zu schätzen gelernt. Auf der einen Seite ist das Design recht einfach, auf der anderen Seite sind es die Details, die es trotzdem interessant machen.

Die dazugehörige Tasche ist elegant und solide, aber relativ groß, als ob sie für ein größeres Fernglas gedacht war. Aber natürlich sollte man ein Fernglas auch benutzen, und deshalb habe ich es fast nie in der Tasche. Und die Tasche lässt sich gut unter dem Autositz verstauen.

Wann und wie

Das Fernglas ist ein echtes Allroundtalent. Ideal für die Fensterbank in der Küche, um den kleinen Vogel im Garten aus der Nähe zu betrachten, aber auch für Ausflüge, bei denen man wirklich Vögel, (Groß-)Wild oder die Natur beobachten möchte. Aufgrund seines Gewichts und seiner Größe ist es weniger geeignet, um es in die Hosentasche zu stecken. Für Touren, bei denen das Gewicht wichtig ist und man wirklich nur ein kleines Fernrohr mitnehmen möchte, für alle Fälle, würde ich es also nicht empfehlen. Da ich es gewohnt bin, immer ein Fernglas dabei zu haben, trifft das auf mich nicht zu, und ich habe mich recht schnell an das Gewicht gewöhnt.

Das Bild ist klar und selbst unter schwierigen Bedingungen, z. B. bei schlechtem Wetter, Dämmerung usw., ist es noch gut und die Details sind noch erkennbar.

Bedienung und Komfort

Die Fokussierung ist leichtgängig, aber es gibt genügend Widerstand, damit sich das Fokussieren gut durchführen lässt. Ich kann nicht auf meine Füße fokussieren (ca. 190 cm Entfernung), aber ich kann auf 2 Meter vor mir fokussieren, sodass es sogar für Insekten usw. noch gut zu verwenden ist.

Das Fernglas ist recht schwer, aber es liegt gut in der Hand und ist gut ausbalanciert, sodass ich in der Praxis keine Probleme damit hatte. Mir gefiel auch das breite Nackenband. Während ich in der Vergangenheit oft schnell unter Nackenschmerzen litt (auch bei leichteren Ferngläsern), habe ich dies beim Eden nicht erlebt.

Pluspunkte

  • Das Bild ist sehr gut: ruhig, klar und scharf.
  • Er liegt gut in der Hand und fühlt sich ausgewogen an.
  • Trotz des ersten recht einfachen Eindrucks hat es einen erfrischenden Look, der mich nicht so schnell langweilen wird.

Minuspunkte

  • Das Fernglas ist relativ schwer.
  • Die Gummihülle ist gerippt und hat ein Relief (eine Art Kaffeebohnenmuster) für guten Grip, aber dort kann sich auch leicht Schmutz (z. B. Schlamm) festsetzen.
  • Die Randschärfe könnte besser sein.

Preis-/Leistungs-Verhältnis

Mit 380 Euro liegt das Fernglas meiner Meinung nach knapp über dem Billigsegment, aber immer noch im unteren Mittelfeld. Auch aufgrund der Qualität seines älteren Bruders, dem Eden XP (260 Euro), habe ich oft gesagt, dass dieses Segment weniger interessant ist, aber jetzt muss ich das ein wenig revidieren. Das ED ist meiner Meinung nach deutlich besser als das XP und kann mit dem oberen Ende der Produktpalette mithalten, und ich denke, es kann sich sogar mit einigen der Spitzengeräte messen. Vielleicht ein wenig zu teuer für den Anfänger, aber in Verbindung mit dem Service von Knivesandtools ist dieses Glas definitiv für jeden zu empfehlen, der in ein ernsthaftes, gutes Fernglas investieren möchte.

Man bekommt hier durchaus einiges für sein Geld.

Fazit

Die Erwartungen an das neue Eden ED 10x42 waren hoch. Das Modell, das ich in diesem Test getestet habe, lag eigentlich außerhalb meiner „Komfortzone”, da ich praktisch immer mit einem 8x32 mit einem Gurt statt einem Nackenriemen herumlief. Ich war daher sehr neugierig, ob mich dieses 10x42 mit Nackengurt überzeugen konnte. Und das konnte es. Im direkten Vergleich mit anderen Ferngläsern hat es ein sehr klares und ruhiges Bild. Bisher habe ich auch immer eine 8-fache Vergrößerung bevorzugt, weil sie meiner Meinung nach im Allgemeinen ein etwas ruhigeres Bild liefert, was für mich die geringe zusätzliche Vergrößerung aufwiegt.Im direkten Vergleich zum XP 8x42 fand ich das Bild mindestens genauso ruhig, und die 10-fache Vergrößerung war genau das gewisse Extra, das es mir ermöglichte, vor allem bei schlechteren Bedingungen die Details aus der Ferne zu sehen, die ich brauchte, um Vögel zu identifizieren.

Und ich mag das Aussehen des Fernglases immer noch, vor allem wegen der grünen Kappe. Es ist nicht zu auffällig, aber doch auffällig genug, dass sich unterwegs mehrere Leute interessiert nach dem Fernglas erkundigt haben. Kurz gesagt, nach einem Monat ziemlich intensiver Nutzung schaue ich mir das Eden ED immer noch gern an (und durch es hindurch).

Folkert de Boer

Folkert ist ein bekanntes Gesicht in der niederländischen Ornitologenwelt. Er ist eng in den Batumi Raptor Count involviert, leitet Exkursionen zur Vogelbeobachtung für u. a. BirdingBreaks und hat lange für Waarneming.nl gearbeitet. Schon seit seiner Kindheit interessiert sich Folkert für Vögel und man wird ihn nicht oft ohne Fernglas antreffen. Er sagt: „Vögel beobachten ist meine Leidenschaft. Man nimmt seine Umgebung aufmerksamer wahr und schätzt die Natur mehr. Mein Vater hatte im Urlaub immer ein Fernglas dabei, und so hat er auch in mir das Feuer entfacht. Ich bin oft in Georgien zum Batumi Raptor Count, wo jeden Herbst Millionen von Raubvögeln zu sehen sind. Sie ziehen von ihren Brutgebieten im hohen Norden in den Süden, um dort zu überwintern. Indem wir sie zählen, erhalten wir Aufschluss darüber, wie es den Raubvögeln geht.”