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Wie verwende ich einen Streichriemen?

Stropping bedeutet, die Schneide des Messers zu polieren. Dies ist der letzte Schritt beim Schleifprozess. Deshalb verwendest Du einen Streichriemen erst, nachdem Du mit einem sehr feinen Schleifstein geschärft hast. Durch das Abziehen glättest Du alle winzigen Unebenheiten, wodurch Dein Messer noch schärfer wird und die Schneide sich sogar spiegeln kann. Ein Streichriemen ist auch ideal, um Dein scharfes Messer schön scharf zu halten. Wie das funktioniert, erklären wir Dir hier.

Aber für den Anfang sollten wir erst einmal feststellen, ob man Dein Messer überhaupt stroppen kann. Hat Dein Messer einen Wellenschliff? Dann kann man es nicht stroppen. Du beschädigst damit Deinen Streichriemen und außerdem wird dadurch Dein Wellenschliffmesser nicht schärfer. Messer mit einem Recurve (einer gebogenen Klinge, wie ein Tourniermesser) sind ebenfalls nicht leicht zu stroppen. Auf einem Streichriemen funktioniert es mit genügend Übung noch, aber versuche es erst recht nicht auf einem Stoßriemen. Ist Dein Messer scharf genug geschliffen? Andernfalls wirst Du Stunden ohne zufriedenstellende Ergebnisse verbringen. Schärfe also zuerst Dein Messer, bis es rasiermesserscharf ist. Erst danach solltest Du mit dem Stroppen beginnen!

Nach welcher Korngröße kann ich stroppen?

Ab welcher Körnung Du mit dem Abziehen beginnst, hängt von Deinem Messer, dem Streichriemen und der verwendeten Abziehpaste ab. Als Durchschnittswert nehmen wir an, dass Du ein Messer nach dem Schärfen auf einem Schleifstein mit einer Körnung von etwa 5000 (JIS) abziehst.

Muss ich Stropping Compound nutzen?

Nein, Leder hat von Natur aus einen Poliereffekt. Willst Du einen effektiveren Strop in einem bestimmten Mikron? Wähle dann eine Abziehpaste, eine Paste oder ein Spray. Das sind Schleifmittel, die die Polierwirkung des Streichriemens verstärken. Möchtest Du die Ultimative Erfahrung? Stroppe dann zunächst mit einer groben Schleifpaste und arbeite Dich bis zu den kleinsten Mikrometern vor. Also das gleiche Prinzip wie das Schleifen auf Schleifsteinen. Die Verwendung eines Streichriemens mit einer Abziehpaste ist auch in Ordnung! Wähle dann eine mittlere Schleifpaste mit einer Stärke zwischen 5 und 2 Mikrometern.

Wie oft muss ich einen Stropping Compound aufbringen?

Wenn die Streichpaste einmal auf dem Streichriemen ist, lässt sie sich nicht mehr so leicht entfernen. Bei wöchentlicher Anwendung bleibt das Präparat leicht einen Monat lang wirksam. Es kann jedoch nicht schaden, von Zeit zu Zeit ein neues Präparat aufzutragen, um die Wirksamkeit des Streichriemens zu erhöhen.

Beginne am unteren Ende des Strops mit der Messerspitze.
Hör auf, wenn das Messer das Ende des Strops erreicht.

Das Messer auf den Streichriemen ansetzen

Du beginnst die Spitze der Klinge gegen den Streichriemen zu halten. Achte darauf, dass die Rückseite der Klinge zu Dir zeigt. Der Schleifwinkel ist nicht immer genau beim Stroppen. Das liegt daran, dass sich das Leder beim Schneiden leicht biegt. Du merkst schnell, ob Du richtig liegst: Wenn die Seite der Klinge glänzt, anstatt zu schneiden, weißt Du, dass Du den Winkel größer machen musst. Hörst Du ein schabendes Geräusch? Verkleinere den Schleifwinkel dann etwas.

Die Bewegung

Die Spitze der Klinge auf dem Streichriemen ist Dein Ausgangspunkt. Ziehe das Messer über den Strop zu Dir heran, bis der Absatz des Messers die Oberseite des Strops erreicht. Führe dies einige Male durch und stroppe dann die andere Seite der Schneide. Wie Du sehen kannst, schneiden wir den Strop nicht durch, das würde das Leder ernsthaft beschädigen. Beim Stroppen übst Du fast keinen Druck aus. Das Gewicht Deiner Hand und des Messers reicht oft aus. Lasse den Strop und die Streichpaste ihre Arbeit tun. Auch hier hängt es von Deinem Messer, Deinem Streichriemen und der verwendeten Abziehpaste ab, wie oft Du das Messer über den Streichriemen führen musst. Wiederhole die Bewegung so oft wie nötig oder bis Du mit der Reflexion Deiner Schneide zufrieden bist.

Man beachte den Bauch!

Achte beim Stroppen darauf, dass Du das Profil der Klinge folgst. Hat Dein Messer einen Bauch, wie dieses? Folge die Form der Schneide, indem Du nur Dein Handgelenk anstatt den kompletten Arm bewegst. Durch einfaches Drehen des Handgelenks wird das Stroppen präziser und letztlich schneller.

Streichriemen aufrauen

Wenn Du den Streichriemen viel benutzt, wirst Du schnell merken, dass dieser schwarz wird. Das ist ein gutes Zeichen! Das bedeutet, dass der Streichriemen funktioniert. Das Schwarze ist nämlich der Stahl, welchen Du aus der Schneide herauspoliert hast. Wenn Dein Streichriemen schwarz UND glänzend ist, ist es an der Zeit, ihn ein wenig aufzurauen. Der Streichriemen ist dann in der Tat sehr viel effektiver.

Das Ziel ist es, oberflächliche Kratzer in das Leder zu bekommen. Zum Glück gibt es mehrere Wege, um den Streichriemen wieder aufzurauen. Zum Beispiel mit einer Stahlbürste. Schlage nicht sofort fest auf das Leder, sondern probiere langsam aus, wie viel Druck Du ausüben musst, damit das Leder etwas rauher wird.

Eine Säge funktioniert übrigens auch! Wenn Du die Säge seitlich über den Streichriemen führst, raust Du die Oberfläche auf. Pass jedoch auf, denn mit einer Säge kannst Du den Streichriemen beschädigen.