Tipps zur Benutzung und Pflege japanischer Küchenmesser
Ein japanisches Küchenmesser garantiert außergewöhnlichen Schneidegenuss. Mit einer mehr als 1000 Jahre alten Messertradition wird in Japan wie in keinem anderen Land das meisterliche Schmieden hochqualitativer Küchenmesser beherrscht. Exzellente Messer, die jedoch mit viel Liebe und Sorgfalt behandelt werden müssen. Mit guter Pflege wirst Du an Deinem japanischen Messer und seinen hervorragenden Eigenschaften lange Freude haben.
Eigenschaften Deines japanischen Küchenmessers
Ein japanisches Küchenmesser zeichnet sich durch eine hohe Klingenhärte aus. Diese Härte ermöglicht eine dünn ausgeschliffene Klinge mit außergewöhnlicher Schärfe, was den Schneideigenschaften zugute kommt und das Arbeiten mit dem Messer zu einem tollen Erlebnis werden lässt. Häufig wird für die Klinge nicht rostfreier Kohlenstoffstahl verwendet, der noch schärfer als rostfreier Stahl geschliffen werden kann. Diese Eigenschaften machen ein japanisches Küchenmesser einzigartig.
Einige Punkte, die Du beachten solltest:
Der Umgang mit diesen besonderen japanischen Küchenmessern erfordert einige Sorgfalt. Aufgrund der hohen Härte und der dünn ausgeschliffenen Klinge besteht bei unsachgemäßem Gebrauch die Gefahr, dass die Klinge beschädigt werden kann. Es ist daher wichtig, dass Du folgende Punkte beachtest:
Der richtige Umgang mit einem Messer
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Benutze für jeden Einsatzbereich das richtige Messer! Hacke mit einem Hackmesser, verwende zum Ausbeinen ein Ausbeinmesser und schneide mit einem Fleischmesser Fleisch.
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Vermeide seitliche Bewegungen mit dem Messer. Mit einem japanischen Küchenmesser darfst Du nicht wiegen oder hacken. Hiermit wirst Du die Schneide mit Sicherheit beschädigen, denn das Messer ist nicht für diese Art Arbeiten gefertigt und auch nicht gedacht. Achte daher darauf, mit dem Messer ausschließlich Auf- und Abwärtsbewegungen auszuführen.
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Knochen und Knorpel, Gräten, Gefrorenes und harte Kerne sind für die Klinge absolut tabu. Verwende hierfür besser ein Hackmesser/-beil oder ein Ausbeinmesser. Durch derlei harte Objekte wird das Messer nicht nur stumpf, und es kann selbst zum Herausbrechen kleiner Stücke führen. Das wäre doch schade um das Messer!
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Schneide ohne hohen Krafteinsatz! Ein japanisches Küchenmesser ist immer so dünn und scharf, dass die Klinge praktisch überall weich und geschmeidig hindurchgleitet. Wenn Du also viel Kraft beim Schneiden einsetzen musst, kann es sein, dass es Deinem Messer zu viel abverlangt. Kontrolliere das Schnittgut und nimm eventuell ein anderes, besser geeignetes Messer. Solltest Du mit dem Messer nämlich ausrutschen, kannst Du mit der Klinge hart auf das Schneidbrett treffen, und das kann entsprechende Folgen haben. Nicht nur für Dein Messer, sondern auch für Deine Finger.
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Verwende immer ein Schneidbrett aus Kunststoff oder aus Holz. Marmor und Glas lassen sich leicht abwaschen, aber für die Messerklinge sind diese Materialien eine Katastrophe, weil sie ganz einfach zu hart sind. Als Faustregel gilt: Wenn auf dem Brett durch ein Messer keine Kratzer entstehen, ist das Brett zu hart für die Klinge.
Reinigung
- Reinige Dein Messer unmittelbar nach dem Gebrauch. Vor allem Messer mit einem Kohlenstoffkern (z. B. Blue Paper Aogami Stahl) sind sehr rostanfällig. Warte daher mit dem Reinigen nicht bis nach dem Essen, sondern wasche das Messer nach dem Gebrauch sofort ab. Nicht das Abtrocknen vergessen!
- Reinige japanische Messer immer von Hand mit etwas Spülmittel. Gib das Messer NIEMALS in die Spülmaschine. Die aggressiven Reinigungssalze in Spülmaschinentabs werden das Messer unwiederbringlichen beschädigen.
Sichere Aufbewahrung
- Bewahre die Messer immer sicher und trocken auf. Bei einer Aufbewahrung in einer Schublade besteht das Risiko, dass Dein Messer mit anderen harten Gegenständen in Berührung kommt. Nicht gerade förderlich für die Schärfe des Messers. Außerdem kannst Du Deine Finger schnell mal verletzen, wenn Du etwas in einer Schublade mit scharfen Gegenständen suchst. Benutze daher einen Messerschutz. Besser noch ist ein guter Messermagnet oder Messerblock.
Informiere andere
- Informiere andere über den professionellen Umgang! Berücksichtige bitte, dass Du selbst vielleicht sorgfältig mit Deinem Messern umgehst, Deine Familienmitglieder oder Mitbewohner jedoch vielleicht weniger gut über die "Spezialbehandlung" Bescheid wissen, die diese Messer erfordern. Erkläre, dass sie im Umgang mit den Messern vorsichtig sein und diese nach Gebrauch direkt reinigen müssen. Erkläre ihnen auch, wie scharf Deine Messer sind, dies kann Dir so manch eilige Fahrt in die Notaufnahme ersparen.
Die Pflege Deines Messers
Wasche Dein Messer sofort ab, sei beim Gebrauch vorsichtig und bewahre es sicher und trocken auf. Wir können dann davon ausgehen, dass Du alles richtig machst! Dann ist es jetzt an der Zeit, über die Pflege zu sprechen. Ebenso wie ein Auto erfordern Küchenmesser ab und zu eine bestimmte Wartung und Pflege. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht.
Schleifen
Egal, wie vorsichtig Du auch schneidest, es kommt der Moment, an dem Dein Messer geschliffen werden muss. Mit einem stumpfen Messer setzt man beim Schneiden automatisch mehr Kraft ein und erhöht damit das Verletzungsrisiko. Daher sollte man dafür sorgen, dass das Messer immer gut scharf ist. Ein scharfes Messer schneidet viel feiner. Man sollte mit dem Schärfen nicht bis zum letzten Moment warten. Ein relatives scharfes Messer ist leichter scharf zu halten, als ein stumpfes Messer wieder scharf zu bekommen. Die nötigen Informationen über das Schleifen und Schärfen von Messern findest Du auf unserer Webseite. Du kannst Deine Messer nämlich gut selbst schleifen. Solltest Du Dich jedoch nicht an diese Aufgabe wagen, kannst Du Dein Messer natürlich auch einem professionellen Schleifer anvertrauen.
Für den täglichen Pflegeschliff Deiner Messer empfehlen wir einen keramischen Schleifstab. Ein Wetzstahl nützt Dir bei diesen harten Stahlsorten meistens wenig, da er kein Material wegschleift. Ein Schleifstab hingegen tut dies wohl.
Pflege des Griffs
Ein Holzgriff wird während der Fertigung häufig mit etwas Wachs oder Öl behandelt. Es kann jedoch nicht schaden, den Griff alle paar Monate mit etwas Wachs oder Öl einzureiben. Wir empfehlen hierfür Robert Herder Pflegeöl für Holzgriffe, Ballistol oder ein anderes Mineralöl. Olivenöl kann mit der Zeit ranzig werden, sodass der Griff zu kleben und unangenehm zu riechen beginnt.
Viel Spaß mit dem Messer
Wir sind sicher, dass Du jetzt die besonderen Eigenschaften Deines Messers kennst. Es waren zwar viele Informationen, aber das Messer wird Dir so viel Freude beim Schneiden bieten. Sollte es dennoch bei unsachgemäßem Gebrauch oder durch ein Missgeschick zu Chipping kommen, kannst Du das Problem häufig selbst durch schleifen beheben. Wir beraten Dich gerne. Auch für Fragen zu anderen Themen stehen wir Dir jederzeit zur Verfügung. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Schneiden!